St.-Marien stellt Fläche für einen Blühstreifen zur Verfügung
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„Die Saatgutmischung ‚Blühende Landschaft‘ kann die Nahrungsversorgung von Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlingen und anderen blütenbesuchenden Insekten nachhaltig verbessern. Diese Insekten wiederum übernehmen eine wesentliche Funktion bei der Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen, steigern und sichern die Erträge in Landwirtschaft und Gartenbau“, heißt es auf der Website der hessischen Firma, bei der Wilfried Plum, Meinolf Helling und Thomas Hahn vor ein paar Wochen zwei Kilogramm Saatgut bestellt hatten. Ihre Auswahl fiel auf die Mischung Nr. 23, die besonders für die Aussaat im Spätsommer geeignet ist und Samen von Wildblumen und Kulturpflanzen enthält.
Plum, Helling und Hahn hatten im vergangenen Jahr die „Initiative Bienen-Blühstreifen Burgwedel-Isernhagen“ (IBBBI) ins Leben gerufen, um dem dramatischen Rückgang der Insektenpopulation etwas entgegenzusetzen. Seither konnten sie bereits vier Projekte verwirklichen – so auch in dieser Woche auf dem Kirchenfriedhof St. Marien Isernhagen. Rund 1.200 Quadratmeter Reservefläche stellt die evangelische Kirchengemeinde hier für einen Blühstreifen zur Verfügung; entgegen früheren Erwartungen wird diese Fläche aktuell nicht für eine Erweiterung des Friedhofes gebraucht. Friedel Könecke, Landwirt aus Isernhagen, bereitete die Fläche in mehreren Einsätzen vor und brachte als letzten Arbeitsschritt das Saatgut mit Trecker und Sämaschine aus. Zuvor hatte es noch eine kleine Schrecksekunde gegeben: Die für die Aussaat eingeplante Drillmaschine passte nicht durchs Friedhofstor. Trecker und aufgesetzte Sämaschine taten es dann aber auch.
Kornblume und Wilde Malve, Steinklee, Klatschmohn und Spitzwegerich sollen in ein paar Wochen auf der früheren Rasenfläche auf dem Friedhof St. Marien blühen; außerdem Ringelblume, Winter-Erbse und -Ackerbohne und einige andere Arten. Manche der Pflanzen werden noch in diesem Jahr blühen, andere erst im nächsten und übernächsten. „Diese Mischung eignet sich besonders für die Aussaat im Spätsommer und auch bei Hitze“, erklärt Meinolf Helling. „Jetzt fehlt nur noch der Regen, dann werden die Samen keimen.“
Die Aussaatmischung wurde auch noch aus einem weiteren Grund ausgewählt: Sie verspricht einen wunderschönen, nicht zu hoch wachsenden Blütenflor und ist damit auch für die naturnahe Begrünung innerorts geeignet.
Möglich wurde die Anlage des Blühstreifens durch das Zusammenspiel verschiedener Akteure in Isernhagen und Burgwedel: Der Friedhofsförderverein St. Marien um Matthias Müller setzte sich dafür ein, die Fläche zur Verfügung zu stellen, die IBBBI kümmerte sich um die Koordination aller Beteiligten und die Beschaffung des passenden Saatgutes, Landwirt Könecke um die Realisierung und die Bürgerstiftung Isernhagen um die Finanzierung. „Das ist richtig gut angelegtes Geld“, bestätigte Uwe Wagstyl, Vorsitzender der Stiftung, nachdem das Saatgut fachgerecht verteilt worden war.
Um weitere Blühstreifen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlegen zu können, ist die IBBBI auf der Suche nach Flächen in den Kommunen Burgwedel und Isernhagen. Wer eine solche Fläche zur Verfügung stellen kann, sollte sich unter der Anschrift ibbbi.bluehstreifen@gmail.com mit der Initiative in Verbindung setzen.