Friedhof der Kirchengemeinde St.-Michaelis in Bissendorf nimmt am Projekt BiCK teil
Pascal Bade
Eine Friedhofsbegehung hat im Oktober 2021 stattgefunden, um eine Bestandsaufnahme durchzuführen, wie weit die Kirchengemeinde als Träger des Friedhofes bereits umweltrelevante Projekte durchgeführt hat. „Wir sind hier bereits seit Jahren auf einem guten Weg“, freut sich Elisabeth Wöbse vom Kirchenvorstand.
Nun fand im Gemeindehaus ein Workshop statt, an dem Vertreter des NABU, Friedhofsgärtner Hans-Jürgen Klipphahn, interessierte Menschen aus dem Ort und Vertreter der Kirchengemeinde teilnahmen. Sie sammelten weitere Ideen und Möglichkeiten, wie sie noch mehr für einen umweltfreundlichen Friedhof als Lebensraum für Vögel, Kleintiere und Insekten tun können.
Der Friedhofsausschuss ist seit einigen Jahren bemüht, die Biodiversität auf dem Friedhof mit verschiedenen Maßnahmen umzusetzen, zum Beispiel mit Blühstreifen, Totholzlagerung, Futterstationen für Vögel, Insektenhotels und Vogelhäusern. Diese bereits durchgeführten Maßnahmen trugen sehr dazu bei, dass St. Michaelis als eine von 30 Kirchengemeinden an diesem geförderten Projekt teilnehmen kann. Gern möchte die Kirchengemeinde diesen Weg weiter fortsetzen und das eine Beratung von außen immer hilfreich und auch der Rat der teilnehmenden NABU-Mitglieder sehr wertvoll.
Als weitere Maßnahmen wird verabredet: Das Projekt mit Konfirmanden „Vogelhäuserbau“ unter der Leitung von Axel Neuenschwander und Johannes Messow wird bis auf Weiteres jährlich wiederholt, freut sich Elisabeth Wöbse und hebt das Engagement von Johannes Messow besonders hervor. Er kontrolliert und beschreibt die in den Kästen nistenden Vogelarten. Alles wird dokumentiert, auch der Baum, wobei die Durchnummerierung und Kartierung aller Bäume des Friedhofes sehr hilft, denn immerhin gibt es etwa 200 Bäume auf dem Friedhof. Als weitere Maßnahme werden Mini-Konfis mit Pastor Buck im Herbst Blumenzwiebeln setzen. Klimaangepasste Laubbäume werden mit den Kindergartenkindern die während des Sturmes gefallenen Tannen und Fichten ersetzen.
Abgelaufene Grabstellen werden mit Blühmischungen und nicht mit Rasensaat eingesät. Eine Mustergrabstätte soll angelegt werden, um zu zeigen, wie man eine Grabstelle mit Stauden und Gehölzen insektenfreundlich gestalten kann. Eichenstelen werden mit Löchern versehen, dienen so als Insektenhotel und sollen in Gruppen aufgestellt werden. Grabsteine werden „ausgehöhlt“ und können so als Vogeltränke dienen oder sie werden grobzerkleinert als Steinaufen aufgeschichtet und bilden so Unterschlupf für Kleinlebewesen. Letzlich sollen alle Maßnahmen auf Schildern erklärt und beschrieben werden, so dass der Friedhof Lernort auch für Schulklassen werden könnte. An regel-mäßige Friedhofsführungen ist gedacht. Letzlich war das Ergebnis des Abends auch, dass nicht alle Ideen sinnvoll umsetzbar sind. Die Anlage eines Obst- oder Apfelgartens lässt sich auf Grund der schlechten Bodenverhältnisse nicht realisieren und auch die Anlage einer Wasserstelle oder Teiches ist nicht sinnvoll. „Ich freue mich sehr, dass wir als Kirchengemeinde so eine gute fachliche Unterstützung erfahren“, resümiert Wöbse nach dem Workshop.
Quelle: Haus kirchlicher Dienste