Eröffnung des Rhododendron-Garten und des Ruhebaums in der Ev.-luth. St.-Michaelis-Kirchengemeinde Bissendorf
Pascal Bade
Pünktlich um 9:30 Uhr begrüßte Pastorin Wibke Lonkwitz die anwesenden Gemeindemitglieder zum Gottesdienst. Diesmal jedoch an ungewohnter Stelle, denn am Tag des Friedhofs, der in diesem Jahr am 16. und 17. September 2017 stattfand, war der Friedhof und seine Kapelle im Mittelpunkt. Pastorin Lonkwitz begleitete die Anwesenden durch einen fröhlichen Gottesdienst, in dem nicht nur viel gesungen, sondern auch gelacht wurde. „Was braucht man für einen Friedhof?“, fragte Pastorin Lonkwitz die Gemeinde. Diese Frage stand auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes und wurde auf verschiedenste Weise beleuchtet.
Neben Ruhe und der Möglichkeit für Angehörige, die Verstorbenen zu besuchen und innezuhalten, wäre es auch die Nähe zu Mitmenschen. All das ist mit dem Friedhof in Bissendorf schon immer möglich gewesen. „Genau angrenzend eine Bushaltestelle, aus der Schüler ein- und aussteigen und Bekannte und Freunde treffen, die auf dem Friedhof Ruhe suchen. Die Mitte zum Ort und dem Alltag, der in Bissendorf stattfindet. All diese Aspekte machen genau das aus, was die Kirchengemeinde auch mit den neuen Bestattungsformen bieten möchte“, so Pastorin Lonkwitz.
Wird die Friedhofskapelle sonst doch nur für traurige Anlässe genutzt, wollte man heute zeigen, dass in der schönen Kapelle auch fröhlich gesungen und miteinander gelacht werden kann. Und damit hatte Pastorin Lonkwitz Recht: Nur wenige Plätze der Friedhofskapelle waren leer, viele Gemeindemitglieder und Gäste folgten der Einladung der Kirchengemeinde, diesen Gottesdienst auf dem Friedhof abzuhalten und nach dem gemeinsamen Abendmahl die neuen Bestattungsformen in Augenschein zu nehmen.
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffneten Pastorin Wibke Lonkwitz und Elisabeth Wöbse als Vorsitzende des Friedhofsauschusses die neuen Bestattungsformen. Friedhofsgärtner Hans-Jürgen Klipphahn und Steinmetzmeister Otto Rumpf stellten die neuen Bestattungsformen im Detail vor und erklärten die wichtigsten Aspekte den interessierten Gemeindemitgliedern.
„Meine tiefste Grundüberzeugung ist, dass Menschen die zusammen gelebt haben auch zusammen beerdigt werden“, erklärte Hans-Jürgen Klipphahn seine Grundidee hinter dem Konzept. „Viele sagen heute, sie wollen unter den grünen Rasen und den Familienmitgliedern keine Arbeit machen - und dann wird das auch so gemacht. Aber denken sie doch auch an die Kinder.“
Anders als bei den pflegefreien Rasengräbern, die wie Reihengräber der Reihe nach vergeben und nach Ablauf der Ruhefrist auch direkt an die Kirchengemeinde zurückfallen, sind die Bestattungen im Rhododendron-Garten und unter dem Ruhebaum Wahl- und Urnenwahlgräber. Ehepaare können so beispielsweise nebeneinander beigesetzt und die Gräber nach Ablauf der Ruhefrist auf Wunsch verlängert werden.
Unter dem Ruhebaum, einer Sternmagnolie, können im Gegensatz zum Rhododendron-Garten nur Urnen beigesetzt werden. „Solche Flächen wie hier haben wir auch an anderen Stellen des Friedhofes, es ist also durchaus denkbar, ähnliche Orte wie beim Ruhebaum schnell und einfach auch anderswo aufzustellen“, erklärte Klipphahn auf Nachfrage.
Weitere Informationen zur aktualisierten Friedhof- und Friedhofsgebührenordnung, dem Rhododendron-Garten sowie Ruhebaum erhalten Sie auf der Detail-Seite zum Friedhof der Ev.-luth. St.-Michaelis-Kirchengemeinde Bissendorf.