Historische Grabdenkmäler auf dem Friedhof in Kirchhorst

Foto: Klaus Gutsch

Dem Kirchenvorstand lag der Erhalt dieser geschichtlichen Zeugnisse am Herzen. Dank finanzieller Unterstützung von Gemeindemitgliedern und einer zweckgebundenen 1.000,00 € - Spende der „Treuhandstelle für Dauergrabpflege“ war es möglich, die Steine an den Außenwänden besagter Halle zu platzieren. Dort sind sie für Friedhofsbesucher sichtbar und vor Witterungseinflüssen besser geschützt.


Foto: Klaus Gutsch Kleine gläserne Tafeln informieren über die teilweise kaum noch lesbaren Inschriften. Die für heutige Verhältnisse ungewohnte Schreib- und Ausdrucksweise früherer Jahrhunderte wurde originalgetreu übernommen. Üblich war seinerzeit Großschreibung „ohne Punkt und Komma“. Wenn der Platz in einer Zeile nicht ausreichte wurde beispielsweise GOTT mit einem T geschrieben oder eine Zeile endete mit GO, die nächste begann mit TT.


Die Grabdenkmäler geben z. B. Auskunft, dass nach der Reformation über 130 Jahre lang Angehörige einer Familie das Pastorenamt innehatten. Ein QR-Code verweist auf die Homepage der Kirchengemeinde. Dort kann unter „GESCHICHTLICHES“ und „VIRTUELLER RUNDGANG“ nicht nur die Historie der St. Nikolai Kirche erkundet, sondern diese dank 3D-Scan auch virtuell besucht werden.


Anspruchsvoll war es, für den lateinischen Text eines rund 300 Jahre alten Kindergrabsteins eine zumindest sinngemäße Übersetzung zu bekommen. Ortsbekannte Lateinlehrer waren hieran verzweifelt und hatten auf universitäres Spezialwissen verwiesen. Dank großartiger Unterstützung durch den „Deutschen Altphilologenverband für Latein und Griechisch an Schulen und Universitäten“ standen uns schließlich übereinstimmende Übersetzungen von Hochschullehrer:innen dreier(!) Universitäten zur Verfügung. Diese charakterisierten den lateinischen Text mit Worten wie „schwülstig“, „reichlich sperrig“, „barocker Überschwang“.

Ebenso dankbar sind wir der Bild- und Steinhauerei Heins aus Burgdorf und der Firma Glasfischer aus Altwarmbüchen, die das Projekt intensiv unterstützt und quasi zum Selbstkostenpreis gearbeitet haben.


Vielen Dank an Herrn Klaus Gutsch aus der Kirchengemeinde für die Zurverfügungstellung der Informationen.